Weitere Informationen zur Kultur in Tibet
Tibetischer Tee
Tee in Tibet soll laut Überlieferung von Prinzessin Wencheng als Mitgift gebracht worden sein. Im Laufe der Geschichte entwickelten die Menschen hier eine tibetische Ernährungsweise, bei der Buttertee ein bekannter Gesundheitsdrink mit besonderer Zubereitungsmethode ist. Buttertee kann hohe Kalorien liefern, was in Hochlagen vor Kälte schützt. Er ist daher ein idealer Tee für Tibet. Bis heute hat sich die Teekultur auf dem Tibet-Plateau über tausend Jahre entwickelt.
Buttertee mit seinen einzigartigen tibetischen Volksmerkmalen ist in soziale Bräuche, Etikette und den Alltag integriert. Eine Tasse Tee zu trinken ist fester Bestandteil des tibetischen Gesellschaftslebens. Tibetische Bewohner servieren Gästen aus der Ferne stets eine Tasse Buttertee – ein landestypischer Brauch, der Respekt, Harmonie und Frieden symbolisiert. In Bahnhofshallen oder Flughäfen sieht man häufig Menschen mit Thermosflaschen voll Buttertee, die Verwandte oder Freunde verabschieden. Zur Feier einer Geburt bringen Freunde oder Familie Buttertee als Geschenk. Im Krankenhaus kann eine Flasche Buttertee Patienten großen Trost spenden. >>Weiterlesen
Tibetische Oper
Aufgrund unterschiedlicher Naturbedingungen, Bräuche, kultureller Traditionen und Dialekte auf dem Qinghai-Tibet-Plateau hat sich die Tibetische Oper in mehrere Varianten und Schulen entwickelt. Die Tibetische Oper entstand vor 600 Jahren – 400 Jahre früher als die Beijing-Oper – und wird daher als lebendes Fossil bezeichnet. Die Kunst der Tibetischen Oper wurde von Mönchen und Pilgern in die tibetischen Gebiete von Qinghai, Gansu, Sichuan und Yunnan verbreitet und gelangte auch nach Indien und Bhutan.
Es gibt viele Arten von Tibetischer Oper, wobei die Blaumasken-Oper die Hauptrichtung ist. Die traditionelle Aufführung gliedert sich in drei Teile: Der erste Teil ist die Eröffnungszeremonie „Dun“ mit Opfergesängen und Tänzen. Der zweite Teil „Xiong“ zeigt historische Geschichten oder Legenden. Der dritte Segnungsteil „Taxi“ beendet die Vorstellung. Die Darsteller schminken sich nicht, sondern tragen durchgehend Masken.
Unter dem Einfluss der Religion wurde die tibetische Kultur weniger vom Festland beeinflusst und bewahrt urtümliche Züge. Tibetische Oper kann man bei Festen und Feierlichkeiten erleben.
Gebetsfahnen
Gebetsfahnen dienten ursprünglich in der Bon-Religion als Talismane zum Schutz der Tibeter im Krieg. Sie sind mit buddhistischen Sutras bedruckt. Die Einheimischen glauben, dass jedes Wehen der Fahnen im Wind einmaliges Sutra-Rezitieren und die Übermittlung guter Wünsche bedeutet. Daher werden lange Gebetsfahnen an windigen Orten wie hohen Pässen und Flussufern angebracht, kurze Fahnen an Baumzweigen vor Plätzen und Klöstern.
Die Fahnen zeigen Bilder von Schneelöwen, Drachen und Tigern. Allmählich wurden Gebetsfahnen Teil des Tibetischen Buddhismus und tragen Gebete oder Botschaften der Hoffnung und des Friedens. Es gibt fünf Farben mit unterschiedlicher Bedeutung: Blau für Wind, Weiß für Luft, Rot für Feuer, Grün für Wasser und Gelb für Erde. Gebetsfahnen sollten jährlich erneuert werden, wobei das Datum nach dem Tibetischen Kalender bestimmt wird. >> Weiterlesen
Himmelsbestattung
Die Himmelsbestattung ist eine traditionelle Bestattungsart in Tibet. Nach dem Tod wird der Körper zerteilt und an speziellen Orten Geiern (oder anderen Vögeln/Tieren) überlassen. Es ist nicht die einzige Bestattungsform, aber die verbreitetste Methode in Tibet.
Tibeter widmen ihr Leben dem Buddhismus und glauben, dass der Tod nur Körper und unsterbliche Seele trennt. Der Kern der Himmelsbestattung ist Unsterblichkeit und Wiedergeburt. Sie wird hoch geschätzt, da das Speisen der Geier mit dem Körper als ehrenvollste Gabe gilt und die höchste Ebene des Mahayana-Buddhismus – Hingabe – widerspiegelt. Entgegen mancher Reiseführer-Aussagen dient die Himmelsbestattung nicht dem „Erreichen des Himmels“ – diese Interpretation existiert im Tibetischen Buddhismus nicht. >>Weiterlesen
Sandmandala
Sandmandala (དཀྱིལ་འཁོར། auf Tibetisch) ist die kunstvollste buddhistische Kunstform Tibets. Klostermönche malen bei wichtigen religiösen Anlässen mit farbigem Sand ihre ideale buddhistische Welt – ein Prozess, der Tage oder Monate dauern kann.
Doch das meisterhafte Werk dient nicht zur Zurschaustellung. Das aus Sand geschaffene buddhistische Universum wird nach Fertigstellung kompromisslos zerstreut. Der farbige Sand wird in Flaschen gefüllt und in Flüssen entsorgt.
Manche deuten das Sandmandala als Symbol für die Illusion der Welt. Für Lamas wird nur das äußere Bild zerstört, während das innere Mandala bewahrt bleibt. Es veranschaulicht auch die Vergänglichkeit des Lebens. >>Weiterlesen