Dolma-La-Pass
- Jennie
- Zuletzt aktualisiert : 25.02.2025
Der Dolma-La-Pass ist mit 5.643 Metern der höchste Punkt der Mt.Kailash-Kora (Parikrama). Die etwa 9 Kilometer lange Wanderung von Dirapuk (5.000 m) bis zum Passgipfel dauert 3-5 Stunden. Die zunehmende Höhe führt zu schnellerer Atmung und erhöhtem Puls. Der Weg ist relativ anspruchsvoll und erfordert Ausdauer. Dazwischen gibt es etwa drei Kilometer steile Geröllhänge, die als „Höllenhänge“ bekannt sind. Neben Schichten von Gebetsfahnen und einem kleinen türkisfarbenen See fliegen am Passgipfel Lachmöwen. Der Abstieg nach Zutulpuk beträgt etwa 16 Kilometer. Die ersten sechs Kilometer sind sehr steil, mit Geröll und Staub unter den Füßen, was Rutschgefahr erhöht, die restlichen zehn Kilometer sind relativ flach. In Zutulpuk kann man sich ausruhen oder weiter nach Darchen wandern, das noch 10 Kilometer entfernt ist.

Lage und geografische Merkmale
Der Dolma-La-Pass liegt im Norden des Kreises Pulan, Regierungsbezirk Ngari in Tibet, und ist ein obligatorischer Pass während der Mt.Kailash-Parikrama. Mit etwa 5.643 Metern ist er der höchste Punkt der Mt.Kailash-Kora. Der Sauerstoffgehalt ist sehr gering, die Temperaturen fallen stark, das Klima ist wechselhaft und der Wind ist ganzjährig relativ stark. Höhenkrankheit und Unterkühlung treten hier hauptsächlich auf, was ihn zum schwierigsten Teil der Pilgerroute macht. Bei klarem Wetter kann man den besten Sonnenaufgang über den goldenen Bergen auf halber Höhe des Dolma-La-Passes erleben, wenn der heilige Berg direkt nach Osten zeigt.
Religiöse Bedeutung
Dolma La ist der tibetische Name der hinduistischen Göttin Parvati, der Gemahlin von Lord Shiva. Sie ist eng mit dem Berg Kailash verbunden und soll hier residieren. Der Pass kann besonders bei ungünstigem Wetter eine Herausforderung sein, und der Legende nach können nur diejenigen ihn erfolgreich überqueren, die von der Göttin gesegnet sind. Aufgrund der großen Höhe und der dünnen Luft wird Reisenden geraten, sich nicht zu lange dort aufzuhalten. Vom Pass aus hat man einen atemberaubenden Blick auf den Gaurikund, einen heiligen See unterhalb.
Der Dolma-La-Pass hat eine bedeutende spirituelle Bedeutung im tibetischen Buddhismus als Symbol der Wiedergeburt. Während der Pilgerreise um den Berg Kailash halten Pilger hier oft an, um einen Tropfen Blut, eine Haarsträhne oder ein Kleidungsstück zurückzulassen, um sich von vergangenem Leid zu verabschieden und ein neues Leben zu begrüßen. Die verstreuten Kleider und Mani-Steinhaufen an den Hängen sind Spuren derjenigen, die den Pass überquert haben, und symbolisieren die Vergänglichkeit und Herausforderungen des Lebens. Pilger gehen mit dem Glauben weiter, dass die Überquerung dieses Passes spirituelle Erneuerung bringt, vergangene Lasten reinigt und inneren Frieden und Kraft schenkt. Das Gebiet ist auch für die lebendige Szenerie der Gebetsfahnen und das Verstreuen von Longda bekannt, was eine majestätische Atmosphäre schafft.

Dolma-Stein
Der Dolma-La-Pass ist durch den heiligen Dolma-Stein markiert. Der Legende nach verirrte sich Meister Gotsangpa, als er die Pilgerroute erstmals festlegte, im Tal. Er wurde dann von 21 Wölfen, die als Manifestationen der Göttin Tara gelten, zurück auf den richtigen Weg geführt. Tara ist die Hüterin dieses Passes. Beim Erreichen des Passes verschmolzen die 21 Wölfe zu einem und verwandelten sich in den Dolma-Stein. Zahlreiche Gebetsfahnen sind hier zu sehen, und der Dolma-Stein ist mit einem Bild der Göttin Tara verziert. Pilger gehen unter den Gebetsfahnen hindurch, umkreisen den heiligen Stein und rezitieren das traditionelle tibetische Sutra: „Qiqi Soso, Lajaluo ( ཀི་ཀི་སོ་སོ་ལྷ་རྒྱལ་ལོ་་་).“ „Qiqi soso“ ist ein Gebet für Kraft und Glück, und „Lajaluo“ bedeutet „Sieg der Götter“. Vom Pass aus kann man den Gaurikund sehen. Östlich des Passes stehen drei markante Gipfel, die von den Drukpa-Kagyu-Sekten verehrt werden.
Gaurikund
Vom Gipfel aus sieht man den smaragdgrünen See Gaurikund, auch bekannt als „See des Mitgefühls“. Der Legende nach ist es das heilige Bad von Parvati, und ein Bad in seinen Gewässern soll von Unreinheiten und Sünden reinigen. Die umliegende Landschaft mit klarem Wasser und friedlicher Umgebung erinnert an die tiefe Verbindung zwischen Natur und Göttlichem. Für viele Pilger ist dieser heilige Ort ein Moment der Reflexion und Reinigung auf ihrer spirituellen Reise. Es wird jedoch nicht empfohlen, hier zu baden, da der See von schmelzendem Schnee gespeist wird und das Wasser eiskalt ist.

Beste Reisezeit
Von November bis März ist der Dolma-La-Pass von schwerem Schnee bedeckt, was das Klima hart und ungeeignet für Trekking macht. April und Oktober sind ebenfalls sehr kalt. Zwischen Juli und August steigt die Zahl der Pilger stark an, was die Unterkünfte entlang der Route belastet. Zudem fällt in diese Zeit die Regenzeit in Tibet. Daher sind Mai, Juni und September die besten Monate für die Pilgerreise, wenn das Wetter günstiger ist.
Reisetipps
Leichtes Gepäck: Am besten lässt man den Großteil des Gepäcks in Darchen und nimmt nur das Nötigste mit.
Pferde- und Yakvermietung: Pferde und Yaks können während der Wanderung gemietet werden, aber sie können den Dolma-La-Pass nicht passieren.
Richtige Ausrüstung:
- Kleidung: Wind- und warme Jacken, Trekkinghosen (morgens und abends kann es sehr kalt sein).
- Energiereserven: Wasser und leichte, kalorienreiche Nahrung. Alle 2-3 Stunden gibt es Versorgungspunkte entlang der Route.
- Trekking-Grundausstattung: Wanderschuhe, Trekkingstöcke, Schlafsäcke und tragbaren Sauerstoff für Notfälle.
- Sonnenschutz: Sonnencreme, Sonnenbrille und Hut gegen die starke UV-Strahlung in großer Höhe.
Respekt vor lokalen Bräuchen: Der Dolma-La-Pass ist mit zahlreichen Gebetsfahnen geschmückt. Vermeiden Sie, darauf zu treten, und wenn Sie neue Fahnen aufhängen, gehen Sie nicht darüber, sondern bücken Sie sich und gehen darunter hindurch.

Fazit
Der Dolma-La-Pass, die hohe Barriere auf der Mt.Kailash-Kora, ist nicht nur eine extreme Herausforderung für Körperkraft und Willen, sondern auch eine spirituelle Taufe und Wiedergeburt. Wenn Pilger diesen heiligen Boden betreten, scheint jeder Schritt ein Dialog mit dem Selbst und ein Einklang mit der Natur zu sein. Ob es die im Wind flatternden fünf Farben der Gebetsfahnen sind, der legendäre Gaurikund-See voller mystischer Farben oder jener Dolma-Stein, der unzählige Gebete trägt – sie alle erzählen von der Kraft des Glaubens und der Widerstandsfähigkeit des Lebens.
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