Top 10 Berühmte Tempel Nepals
- Catherine
- Zuletzt aktualisiert : 29.06.2023
Nepal ist ein Land mit tiefen religiösen Überzeugungen. Religiöse Opferrituale sind ein fester Bestandteil des nepalesischen Alltags. Religiöse Bauwerke als Träger dieser Rituale sind überall in Nepal verstreut. Bei einer Bevölkerung von über 26 Millionen Menschen werden hier mehr als 33 Millionen Götter verehrt. Allein in Kathmandu gibt es über 2.700 Tempel, davon mehr als 250 im Stadtzentrum auf einer Fläche von weniger als 7 Quadratkilometern. Aus diesem Grund wird Kathmandu auch als „Stadt der Tempel“ bezeichnet.
In Nepal, vom Fuße des Himalaya im Norden bis zur Terai-Ebene im Süden, sind Tempel fast überall zu sehen. Nepal ist ein vorwiegend hinduistisches Land. Im Kathmandu-Tal, wo sich die meisten Touristen aufhalten, insbesondere auf den Durbar-Plätzen von Kathmandu, Patan und Bhadgaon, gehören die meisten religiösen Bauwerke dem Hinduismus an. In den Bergen Nordnepals, aufgrund des Einflusses des tibetischen Buddhismus, gibt es mehr buddhistische Tempel, insbesondere Stupas. Die östlichen und westlichen Bergregionen werden von hinduistischen Tempeln dominiert. Im Süden, in der Nähe Indiens auf der Terai-Ebene, überwiegt ebenfalls hinduistische Architektur. Doch Lumbini, der Geburtsort von Buddha Shakyamuni, ist ein Sammelpunkt vieler Tempel und Pagoden und ein Ort, den Buddhisten aus aller Welt verehren möchten. Nepal, bekannt als das Land der Götter, beeindruckt nicht nur durch die freundlichen Menschen, sondern auch durch seine alten Tempel. Inmitten von Sonnenlicht und sanftem Wind kann man hier spüren, wie schön das Leben sein kann.
Hier sind die sehenswertesten Tempel Nepals:
1. Swayambhunath-Tempel – Das Affenparadies
Dieser nepalesische Tempel thront auf einem Hügel im Westen Kathmandus. Da hier das ganze Jahr über viele Affen leben, wird er von Reisenden oft „Affentempel“ genannt. Er ist einer der ältesten buddhistischen Tempel der Welt mit einer über 2500-jährigen Geschichte. Der Legende nach besuchte Sakyamuni diesen Ort, was ihn zu einem der ältesten buddhistischen Heiligtümer Asiens macht. Das Hauptgebäude ist eine riesige Stupa mit quadratischer Basis. Der Affentempel wird auch „Vier-Augen-Tempel“ genannt, da auf allen Seiten Augenmuster zu sehen sind, die die Weisheit Buddhas symbolisieren und seine allsehende Macht darstellen. Von hier aus hat man einen fantastischen Panoramablick über Kathmandu.

2. Pashupatinath-Tempel – UNESCO-Weltkulturerbe
Der Pashupatinath-Tempel, fünf Kilometer von Kathmandu entfernt, ist als UNESCO-Weltkulturerbe eines der wichtigsten hinduistischen Heiligtümer. „Pashu“ bedeutet „alle Wesen“ und „patinath“ bedeutet „Herr“. Er wurde im 5. Jahrhundert erbaut und ist dem Zerstörungsgott Shiva gewidmet. Er ist einer der vier größten Shiva-Tempel auf dem indischen Subkontinent. Seit 1500 Jahren pilgern unzählige Gläubige zu diesem Tempel.
Der Pashupatinath-Tempel hat ein dreistöckiges Dach und ist von gelb-weißen Gebäuden umgeben. Besonders bekannt ist er für die hinduistischen Verbrennungsrituale. Nur Hindus dürfen den Tempel betreten, die meisten Besucher beobachten die Zeremonien von der gegenüberliegenden Flussseite. Während der Verbrennungen ist das Fotografieren nicht verboten, doch selbst vom Ufer aus ist die Atmosphäre ergreifend.

3. Boudhanath-Stupa – Die größte runde Stupa der Welt
Die Boudhanath-Stupa liegt 8 Kilometer östlich des Kathmandu-Zentrums. Mit einer riesigen weißen Kuppel ist sie 38 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 100 Metern. Sie ist die größte runde Stupa der Welt und gehört zum Kulturerbe des Kathmandu-Tals. Die Stupa ist ein wichtiger Wallfahrtsort für den tibetischen Buddhismus in Nepal. Gläubige umrunden sie im Uhrzeigersinn, drehen Gebetsmühlen und rezitieren Mantras. Die gewaltige Basis, das goldene Dach, die bunten Gebetsfahnen und die mitfühlenden Buddha-Augen sind ein Symbol Nepals.

4. Budhanilkantha-Tempel – Ein einzigartiger Vishnu-Tempel
Der Budhanilkantha-Tempel liegt 9 Kilometer nördlich des Kathmandu-Tals. Hier steht eine offene hinduistische Tempelanlage, die dem Gott Vishnu gewidmet ist. Vishnu ist einer der drei Hauptgötter des Hinduismus. Besonders bekannt ist der Tempel für seine Vishnu-Statue, die anders als alle anderen Darstellungen Vishnus im Wasser liegt. Der Legende nach schläft Vishnu auf der zusammengerollten Schlange Ananta Shesha, die auf dem kosmischen Ozean treibt. Immer wenn ein neuer Zyklus beginnt, wächst aus Vishnus Nabel eine Lotosblüte, aus der Brahma geboren wird und die Welt erschafft. Am Ende der Zeit zerstört Shiva die Welt, und Vishnu erwacht erneut.
Die 5 Meter lange Statue soll vom Meeresgrund aufgestiegen sein. Forschungen datieren sie auf das 7. oder 8. Jahrhundert. Nur Hindus dürfen die Füße der Statue berühren, doch auch von außen ist sie ein beeindruckender Anblick. Der Tempel zählt zu den schönsten Nepals.

5. Changu Narayan – Der älteste hinduistische Tempel Nepals
Changu Narayan liegt 4 Kilometer nördlich von Bhaktapur und 18 Kilometer östlich von Kathmandu. Er ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und wurde 323 n. Chr. während der Lichhavi-Dynastie erbaut. Im 5. Jahrhundert wurde er fertiggestellt und gilt mit 1600 Jahren als ältester erhaltener hinduistischer Tempel Nepals. Gewidmet ist er Vishnu in seiner Form als Narayan. Der Tempel hat einen fünfstufigen Sockel und ein dreistufiges Dach, die Fenster sind mit den zehn Inkarnationen Shivas verziert. Vor dem Tempel kniet ein goldener Vogel mit Adlerkopf und menschlichem Körper, der auf den Tempel zeigt und ihm eine mystische Aura verleiht. Hier sind auch Statuen von König Bhupatindra und seiner Königin aus der Malla-Zeit zu sehen. Besucher erleben hier das traditionelle Leben der Nepalesen.

6. Kumari Bahal – Sitz der lebenden Göttin Nepals
Kumari Bahal, auch Kumari-Tempel genannt, steht am Übergang vom Palast- zum Durbar-Platz. Das dreistöckige Backsteingebäude mit steinernen Wächterlöwen wurde 1757 errichtet. Die Holzschnitzereien sind kunstvoll, die Fenster der unteren Stockwerke bleiben geschlossen. Im obersten Stock befindet sich ein goldener Thron hinter einem roten Vorhang. Im Südsaal stehen drei Sakyamuni-Statuen. Die Göttin Kumari erscheint täglich um 16 Uhr, doch Fotografieren ist verboten. Sie zeigt keine Emotionen – ein Lächeln würde Unglück bringen. Beim jährlichen Indra-Fest fährt sie auf einem Wagen durch die Stadt, um für eine gute Ernte zu beten.

7. Maya-Devi-Tempel – Heiliger Ort des Buddhismus
Der Maya-Devi-Tempel liegt im Zentrum des heiligen Lumbini-Gartens, an Buddhas Geburtsort, und hat höchste religiöse Bedeutung. Die vier Hauptattraktionen sind der Ashoka-Pfeiler, der Heilige Teich, der Bodhi-Baum und der Tempel selbst. Pilger schätzen besonders einen Sandstein, der Buddhas Geburt darstellt. Trotz der Verwitterung sind die Umrisse von Maya Devi unter den Blicken von Indra und Brahma noch erkennbar.
Östlich des Tempels finden sich Ruinen von Pagoden und Tempeln aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. bis zum 9. Jahrhundert n. Chr. Gegenüber stehen zwei kleine buddhistische Tempel: einer von Pilgern aus Mustang erbaut, der andere von Mönchen aus Bihar. Die gesamte Anlage ist ein bedeutendes Pilgerziel.

8. Manakamana-Tempel – Der Wunscherfüllungstempel
Der alte Tempel liegt 106 Kilometer von Kathmandu entfernt auf einem Bergrücken im Gurkha-Gebiet. Eine Seilbahn bringt Besucher in 8 Minuten hinauf, alternativ kann man wandern. Hier wird die hinduistische Göttin Bagwati (Durga) verehrt, eine Inkarnation Parvatis, die Wünsche erfüllen kann. Viele nepalesische Paare beten hier um einen Sohn. Nur Hindus dürfen den Tempel betreten.

9. Dakshinkali-Tempel – Hinduistisches Blutopfer-Ritual
Der Dakshinkali-Tempel, 20 Kilometer südlich von Kathmandu, versteckt sich in den Bergen. Von außen wirkt er schlicht, doch innen tobt das Leben. Gewidmet ist er der Göttin Kali, der furchterregendsten Inkarnation von Shiva. Jeden Samstag und Dienstag opfern Gläubige hier Hühner, Enten und Ziegen – ein spektakuläres Ritual.
Während des Dashain-Fests im Oktober schlachtet jede Familie mindestens ein Tier für Kali. Gläubige übergießen die Statue mit Blut, um die Göttin zu besänftigen. Der Tempel ist größtenteils zugänglich, nur der Hauptschrein ist Hindus vorbehalten.

10. Guhyeshwari-Tempel – Tempel der Muttergöttin
Er ist einer der Shakti Peeths, etwa 1 Kilometer östlich des Pashupati-Tempels. Dieser Tempel ist mit Devi Parvati, Shivas Gemahlin, verbunden. Der Legende nach fiel ein Körperteil der Göttin Sati genau an diese Stelle. Daher symbolisiert der Tempel die weibliche Kraft Parvatis. Im Inneren liegt die Göttin flach auf dem Boden und wird von oben verehrt. Der Tempel wurde im 17. Jahrhundert von König Pratap Malla erbaut und ist besonders bei Tantra-Anhängern beliebt, die hier Kraft suchen.

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