Der Bhaktapur Durbar Square liegt in der Altstadt von Bhaktapur, etwa 14 Kilometer östlich von Kathmandu, Nepal. Er wurde 1979 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Der Durbar Square befindet sich im Zentrum der Altstadt von Bhaktapur. Bhaktapur hat etwa 100.000 Einwohner und ist eine der drei Hauptstädte und die am dichtesten besiedelte Stadt Nepals. Der Name "Bhaktapur" bedeutet auf Sanskrit "Stadt der Gläubigen" und ist ein wichtiger Pilgerort für Hindus und Buddhisten.
Bhaktapur wurde im 12. Jahrhundert von den Malla-Königen erbaut und war die Hauptstadt der Malla-Dynastie sowie die Geburtsstätte der mittelalterlichen nepalesischen Architektur und Kunst. Als größter Platz in Bhaktapur umfasst der Bhaktapur Durbar Square den Königspalast der Malla-Dynastie sowie viele einzigartige Tempel, Schreine, Stupas und Statuen. Daher wird er oft als "Freilichtmuseum" bezeichnet. Ob Sie Geschichtsliebhaber, Architekturenthusiast oder Kulturliebhaber sind – es ist ein Muss in Nepal. 1929 schrieb E.A. Powell in "The Last Home of Mystery": "Gäbe es in Nepal nichts anderes als den Durbar Square von Bhaktapur, wäre es immer noch eine Reise um den halben Globus wert."
Geschichte

Bhaktapur hat über 500 Jahre Aufstieg und Fall der Malla-Dynastie miterlebt. Die Malla-Dynastie wurde im frühen 13. Jahrhundert gegründet, und "Malla" bedeutet auf Nepali "Ringer". Es heißt, der damalige König Nepals liebte das Ringen. Als er eines Tages während eines Ringkampfs von der Geburt seines Sohnes erfuhr, fügte er "Malla" zum Namen seines Sohnes hinzu. Seitdem folgten alle nachfolgenden Könige dieser Tradition.
Historisch gesehen war Bhaktapur neben Kathmandu und Patan eines von drei unabhängigen Königreichen. Nach dem Tod des Königs der sechsten Generation kämpften die drei Erben des Königreichs um die Kontrolle der Handelsrouten nach Tibet. Sie investierten viel Geld in den Bau dieser Paläste und Plätze. Diese Plätze zeugen von der Pracht der Newar-Tempelarchitektur und Paläste vom 15. bis zum 18. Jahrhundert.

Der Bhaktapur Durbar Square wurde zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert erbaut und strahlt eine starke mittelalterliche Atmosphäre aus. Bhaktapur war das mächtigste der drei Malla-Königreiche und ist bis heute die am besten erhaltene Altstadt im Kathmandu-Tal. Auf seinem Höhepunkt umfasste der Bhaktapur Durbar Square 99 Palasthöfe, 172 Tempel und 172 Pilgerherbergen.
Am 25. April 2015 wurde Nepal von einem verheerenden Erdbeben der Stärke 8,1 erschüttert, das den Bhaktapur Durbar Square schwer beschädigte. Der Vatsala-Durga-Tempel stürzte vollständig ein, während die Spitzen des Shiva-Tempels und des Fasidega-Tempels beschädigt wurden und umfangreiche Restaurierungsarbeiten erforderten. Heute sind nur noch 15 der ursprünglich 99 Höfe erhalten. Dennoch bleibt der Durbar Square ein Muss für Nepal-Reisende.
Hauptattraktionen
Der Bhaktapur Durbar Square ist der größte der drei Durbar Squares in Nepal und von einer Vielzahl von Tempeln und Stupas umgeben. Er beherbergt den 55-Fenster-Palast, das Goldene Tor und mehr, bekannt als "Kern und Schatz der mittelalterlichen nepalesischen Kunst". Dieses Gebiet besteht aus vier Plätzen – Durbar Square, Taumadhi Square, Dattatreya Square und Pottery Square. Zahlreiche alte Schreine, Tempel und Kulturerbestätten ziehen Tausende von Reisenden aus aller Welt an.
55-Fenster-Palast

Er wurde 1427 auf Befehl von König Yakshya Malla der Bhaktapur-Malla-Dynastie erbaut. Dieser Palast ist eine der berühmtesten Attraktionen hier. Er war einst der Harem des Königs und ist bekannt für seine ziegelroten Wände und kunstvoll geschnitzten schwarzen Holztüren und -fenster, die den Newar-Architekturstil Nepals zeigen. Der Palast verdankt seinen Namen den 55 schwarz lackierten Sandelholzfenstern. Sie sind mit Edelsteinen und aufwendigen Schnitzereien verziert und spiegeln die exzellente Holzbearbeitungskunst des mittelalterlichen Nepals wider.
Im Zentrum des Palasthofs liegt das königliche Badebecken, Naga Pokhari. Der Pool ist mit zahlreichen Schlangenskulpturen verziert, darunter eine große Schlangensäule, die aus der Mitte aufragt. An den Rändern des Beckens befinden sich große Schlangenköpfe. In der hinduistischen Mythologie wird die kobraförmige Naga als Gott des Wassers, der Fruchtbarkeit und des Wohlstands verehrt. Sowohl Indien als auch Nepal haben viele Tempel, die Schlangengöttern gewidmet sind.
Goldenes Tor

Das Goldene Tor, auch Sonnentor genannt, wurde 1754 von König Jaya Ranjit Malla erbaut. Dieser ehemalige Eingang zum Königspalast ist ein herausragendes Beispiel der nepalesischen Kupferskulpturenkunst. Das Goldene Tor ist der Eingang zum Hof des 55-Fenster-Palasts und 8 Meter hoch. Oben auf dem Tor befindet sich eine Statue der Göttin Taleju Bhawani, der Schutzgottheit der nepalesischen Königsfamilie, mit einem Pagodendach darüber. Das Tor ist aus vergoldetem Kupfer gefertigt und mit prächtigen Schnitzereien verziert. Bewaffnete Soldaten bewachen das Tor, und alle hinduistischen Pilger müssen Lederwaren und Schuhe ablegen, bevor sie den Tempel betreten. Vor dem Goldenen Tor steht eine Statue von König Bhupatindra Malla.
Nyatapola-Tempel

Der 1702 erbaute Nyatapola-Tempel ist eines der markantesten Wahrzeichen Bhaktapurs. Der etwa 30 Meter hohe fünfstöckige Pagodentempel ist der Göttin Siddhi Lakshmi gewidmet und ein Meisterwerk der Newar-Architektur. Seine Steintreppe wird von fünf Paaren von Statuen bewacht: legendäre Strongmen (Rajput-Krieger), Elefanten, Löwen, griffinartige Kreaturen und schließlich die löwenköpfige Göttin Singhini und die tigerköpfige Göttin Baghini. Es heißt, die Kraft jeder Statue sei zehnmal stärker als die der darunter liegenden. Der Tempel wird von 108 Holzstreben gestützt, die jeweils mit Inkarnationen der Göttin Siddhi Lakshmi in verschiedenen Formen geschnitzt sind. Besucher können die Steinstufen bis zur Spitze erklimmen, um einen Panoramablick über den Platz zu genießen.
Vatsala-Durga-Tempel

Der Vatsala-Durga-Tempel ist ein kunstvoll gestalteter hinduistischer Steintempel östlich des 55-Fenster-Palasts. Er wurde 1737 von einem Malla-König erbaut und ist für sein aufwendiges Design bekannt. Vor dem Tempel hängt eine große Bronzeglocke, die Taleju-Glocke, die ebenfalls 1736 von König Jaya Ranjit Malla errichtet wurde. Es heißt, sie sei die größte Bronzeglocke in Kathmandu. Die Glocke wird jeden Morgen während der Verehrung der Göttin Taleju geläutet. Die Einheimischen nennen sie "Barking Bell", weil das Läuten der Glocke oft ein Hundegebell in der Umgebung auslöst.
Taleju-Tempel

Der 1553 erbaute Taleju-Tempel ist das älteste Gebäude in diesem Bereich. Nicht-Hindus dürfen ihn nicht betreten, und Fotografieren ist streng verboten. Soldaten bewachen den Tempel am Eingang. Die Holzschnitzereien an den Türen sind unglaublich detailreich, können aber leider nicht fotografiert werden. Durch das Tor können Besucher einen großen Hof im traditionellen Viereckstil erahnen. Der Tempel ist der Göttin Taleju Bhawani gewidmet, der Schutzgottheit der Malla-Dynastie, auch bekannt als die Lebende Göttin.
Pfauenfenster

Das Pfauenfenster befindet sich in einer kleinen Gasse am Dattatraya Square und ist mit einem Schild gekennzeichnet, sodass es leicht zu finden ist. Es besteht aus mehreren kleinen Vogelschnitzereien, mit einer großen, kunstvoll verzierten Pfauenschnitzerei in der Mitte, dessen Schwanzfedern ein Gitterfenster bilden. Es wird oft als "Mona Lisa" Nepals bezeichnet und ist eines der wertvollsten Kunstwerke des Landes. Der kunstvoll geschnitzte, voll entfaltete Pfau ist eines der ikonischsten Beispiele nepalesischer Holzschnitzkunst.
Reisetipps
- Eintrittsgebühr: Ausländische Touristen zahlen 1.800 NPR (ca. 10-12 USD). Besucher aus südasiatischen Ländern (wie Indien, Pakistan, Bangladesch) und China zahlen in der Regel 500 NPR.
- Verkehr: Die Anreise von Kathmandu nach Bhaktapur ist einfach. Die Stadt ist 14 km entfernt, mit regelmäßigen Bussen und Taxis. Busse fahren häufig vom Bhaktapur Bus Park in Kathmandu ab, die Fahrt dauert etwa 1 Stunde und 15 Minuten und kostet etwa 40-50 NPR. Eine Taxifahrt dauert 40 Minuten bis eine Stunde und kostet zwischen 700 und 1.100 NPR.
- Lokales Handwerk: Bhaktapurs Straßen sind voller Kunsthandwerker, die Töpferwaren, Holzschnitzereien und Thangka-Malereien mit traditionellen Techniken herstellen. Ein Besuch ihrer Werkstätten gibt Einblick in ihr Handwerk, und Sie können einzigartige handgemachte Souvenirs erwerben.
- Töpferplatz: Hier können Sie die alte nepalesische Töpferkunst erleben. Trotz der Modernisierung lebt diese Tradition weiter und bewahrt einen wichtigen Teil des nepalesischen Erbes.
- Feste: Der Bhaktapur Durbar Square ist ein zentraler Schauplatz nepalesischer Feste, insbesondere des Biska Jatra Festivals und des Gai Jatra Festivals, die Tausende von Einheimischen und Touristen anziehen.
Fazit
Der Bhaktapur Durbar Square ist nicht nur ein Tor zu Nepals Geschichte und Kultur, sondern auch ein lebendiges Zentrum für traditionelles Handwerk und Feste. Ob Sie Geschichtsinteressierter, Kulturliebhaber oder Architekturenthusiast sind – es ist ein Muss. Die Aufnahme des Bhaktapur Durbar Square in Ihre Nepal-Reiseroute ermöglicht es Ihnen, seinen einzigartigen Charme persönlich zu erleben und den zeitlosen Geist dieser alten Stadt zu spüren.
Kathmandu - Nagarkot - Kathmandu
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